Im deutschen Sprachgebrauch hat sich für die Urlaubsregion Ligurien auch der Begriff Italienische Riviera eingebürgert, wobei zumeist die unmittelbare Küstenregion gemeint ist. Die Provinzhauptstadt Genua teilt die Riviera in zwei etwa gleich große Abschnitte: Die Riviera di Ponente erstreckt sich westlich von Genua bis zur französischen Grenze bei Ventimiglia. Der Abschnitt von Genua bis in die Toskana wird als Riviera di Levante bezeichnet.
Genua beherrschte einst, in der Epoche der Stadtstaaten, als Seemacht große Teile des Mittelmeerraumes und war damals eine der reichsten Städte der Welt. Das Geld, das die Genuesischen Kaufleute in dieser Zeit verdienten, wurde zum Teil in die Prachtentfaltung von profanen und religiösen Bauwerke investiert, die heute noch zu besichtigen sind. Besonderes touristisches Highlight ist daneben das Meerwasser-Aquarium am Hafen von Genua, das als das größte Meerwasser-Aquarium Europas gilt und sicherlich eines der schönsten der Welt ist.
Die bekanntesten Orte der Riviera di Levante sind zweifellos Portofino und die Dörfer der Cinque Terre. Portofino mit seinem von steilen Hängen eingefaßten malerischen Hafen ist schon seit den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts ein beliebter Treffpunkt von Prominenten und internationalem Jetset. Der Ort ist seit dieser Zeit nie wirklich aus der Mode gekommen.
Atemberaubend übereinander geschachtelte Häuser an jäh zum Meer hin abstürzenden Felsklippen. Die 5 pitoresken Dörfer der Cinque Terre, seit 1997 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, prägen das romantische Italienbild von Reisenden aus aller Welt (insbesondere aus den angelsächsischen Ländern). Die Beliebtheit der Region ist Fluch und Segen zugleich: Im Sommerhalbjahr wird die Region geradezu überrannt von Touristen, so dass für den Zugang zu den Dörfern z.T. schon Restriktionen eingeführt werden mussten.
Die Riviera di Ponente ist vor allem für ihre teils mondänen Badeorte wie San Remo, Bordigheria, Alassio usw. bekannt, die mit dem Italien-Boom der 50er und 60er-Jahre ihren ersten großen Ansturm von Pauschal-Touristen erlebten, da sie mit dem damals verherrschenden Transportmittel, der Bahn, gut zu erreichen waren.
In der Mitte der Riviera di Ponente liegt Imperia, Haupstadt der gleichnamigen Provinz. Hier beginnt die Blumenriviera, die sich bis zur französischen Grenze erstreckt. Der Begriff "Blumenriviera" ist ein cleverer Marketing-Schachzug, denn er erfüllt keinesfalls die damit verbundenen Assoziationen, denn die großflächige Bebauung mit Gewächshäusern trägt nicht gerade zur Verschönerung des Landschaftsbildes bei.
Imperia besteht aus den einst eigenständigen Orten Oneglia und Porto Maurizio, die durch durch den Fluss Impero getrennt viele Jahrhunderte zu unterschiedlichen Staaten gehörten. Im Jahre 1923 wurden beide Orte per Verwaltungsakt vereinigt. Heute entfaltet Imperia ein quirliges Kleinstadt-Leben mit Bars, Restaurants und mehreren Stränden. Vor einigen Jahren hat man in Imperia den größen Yachthafen Liguriens gebaut, der sich aber erst nach und nach mit Leben (sprich mit Booten) füllt.
Ein besonderes Ziel für Romantiker ist die Ortschaft Bussana Veccia bei San Remo. Der Ort wurde Ende des 19.Jh von einem Erdbeben weitgehend zerstört und von den überlebenden Bewohnern verlassen. In den 60er-Jahren des 20.Jh wurde der Ort zunächst von Hippies wieder besiedelt. Seit 1980 haben Kunsthandwerker aus aller Welt einige Häuser restauriert, dort ihre Ateliers eröffnet und so dem Ort neues Leben eingehaucht.
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